Niemand hat es gerne, wenn sein Meerschweinchen krank ist und unter Umständen nur noch der Tierarzt helfen kann. Einige Krankheiten kann man selbst vermeiden, indem man auf eine artgerechte Haltung achtet und regelmäßig den Gesundheitscheck durchführt. Andere Krankheiten lassen sich beim Meerschweinchen nicht vermeiden, können aber umso besser bekämpft werden, je eher sie erkannt werden.
Allgemein werden drei verschiedene Krankheiten unterschieden: Erkrankungen der Verdauungsorgane, Hauterkrankungen und Erkrankungen der Atmungsorgane. Wir wollen hier zum Einen darauf eingehen, wie man viele Krankheiten beim Meerschweinchen vermeiden kann, als auch darauf hinweisen, wie eine kleine Notfallapotheke aussehen kann, damit man seinem Meerschweinchen schnellstmöglich helfen kann.
So vermeide ich Krankheiten
Natürlich lassen sich nicht alle Krankheiten bei einem Meerschweinchen vermeiden. Doch wie beim Menschen auch, lassen sich vorbeugende Maßnahmen ergreifen, die dafür sorgen können, dass Meerschweinchen von vielen Krankheiten verschont bleiben.
Schon allein durch die richtige Fütterung kann man diverse Krankheiten vermeiden. Bei der Fütterung ist darauf zu achten, dass Futter, das Blähungen, Verstopfung oder Durchfall begünstigen kann, weitestgehend gemieden wird. Informiert euch darüber, welches Gemüse und welche Kräuter für Meerschweinchen besonders verträglich sind und welches gemieden werden sollte. Außerdem sollte den Meerschweinchen Heu und Wasser ständig zur Verfügung stehen, damit es zu keinen Erkrankungen der Verdauungsorgane kommen kann. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass Gemüse, Obst und Kräuter, die man an die Meerschweinchen verfüttert, noch nicht gärig oder verschimmelt sind.
Auch der richtige Standort des Käfigs kann einigen Krankheiten vorbeugen. Erkrankungen der Atemwege kommen meistens nur dann vor, wenn Meerschweinchen an der Heizung oder in der Zugluft stehen. Doch auch von zu staubiger Einstreu können Atemwegserkrankungen auftreten. Beim Wechseln der Einstreu sollte man mal darauf achten, ob man selbst husten muss oder ein Kratzen im Hals verspürt. Sofern dies der Fall ist, sollte man einen anderen Hersteller wählen.
Eine regelmäßige Kontrolle der Krallen und das Krallenschneiden kann ebenfalls einige Krankheiten verhindern. Wenn die Krallen beim Meerschweinchen zu lang sind und nicht geschnitten werden, können diese beim Laufen, Springen und Rennen in das Fleisch schneiden und dadurch Hautentzündungen hervorrufen.
Die kleine Notfallapotheke
In einigen Fällen ist der Gang zum Tierarzt mit dem Meerschweinchen unvermeidlich. Kleinere Krankheiten, wie beispielsweise eine Bisswunde, kann man selbst behandeln, sofern man die richtigen Utensilien Zuhause hat. Doch auch eine Erstversorungshilfe kann man selbst durchführen, sofern man noch warten muss, bis man den Tierarzt aufsuchen kann. Dennoch ersetzt all dies nicht den Tierarztbesuch. Bei unklaren Symptomen, die häufiger und für einen längeren Zeitraum auftreten, sollte man unbedingt den Tierarzt aufsuchen.
Zur Notfallapotheke für Meerschweinchen sollten auf jeden Fall Einmalhandschuhe und eine Desinfektionslösung gehören, damit man steril arbeiten kann und nicht noch zusätzliche Bakterien in offene Wunden schleust. Im Zoohandel als auch im Internet gibt es eine spezielle Nahrung, die man benutzt, um sein Meerschweinchen zu päppeln, wenn es jede Nahrung verweigert. Fragt nach Critical Care.
Eine Rotlichtlampe kann kranken Meerschweinchen dabei helfen, sich angenehmer zu fühlen. Durch das Rotlicht kann die Körpertemperatur gut gehalten werden. Geeignet ist die Rotlichtlampe vor allem bei Erkältungen und Lungeninfekten, parallel zur tierärztlichen Behandlung. Sind die Meerschweinchen im Sommer über draußen, sollte man unbedingt eine Zeckenzange bereithalten. Auch Verbandsmaterial, Claudenwatte zur Blutstillung und die Telefonnummer des Tierarztes beziehungsweise des Tierärztlichen Notdienstes sollten immer griffbereit sein.
Für das Päppeln von Meerschweinchen benötigt man verschiedene Spritzen, die 1 ml, 2 ml und 5 ml fassen können. Kaufen kann man diese entweder beim Tierarzt oder in der Apotheke. Ebenfalls dort erhältlich ist Ascorbinsäure, also Vitamin C in Pulverform. Notwendig sein kann dies bei vielen Krankheiten. Hierfür einfach eine kleine Messerspitze voll Pulver auf ein Stückchen Gurke geben und dem Meerschweinchen reichen. Echinacea kann das Immunsystem stärken und Krankheiten vorbeugen. Kaufen kann man es entweder in der Apotheke oder als Kräuter im Zoohandel.